John Deere 4320 Testbericht
Vorteile
- + Einfache Wartung und Reparatur
- + Hervorragender Wiederverkaufswert unter den Vintage-Modellen
- + Robuster 6,6-Liter-6-Zylinder-Dieselmotor
- + Starke Leistung für seine Klasse
- + Kompatibel mit einer Vielzahl von Geräten
- + Hervorragende Sichtbarkeit und Benutzerfreundlichkeit
Nachteile
- – Keine Werkskabinenoption
- – Es fehlt an moderner Elektronik und Ergonomie

Der nur zwei Jahre lang produzierte 4320 (1971–72) war Deeres kühnstes Statement im PS-Rennen der frühen 70er Jahre – eine Antwort auf die Wünsche der Landwirte, die mehr Leistung wollten, ohne auf Allradantrieb umsteigen zu müssen. Mit 116 PS an der Zapfwelle und einem werkseitigen Turbolader im klassischen 404-Motor war der 4320 nicht nur ein 4020 mit mehr Leistung – er war eine Weiterentwicklung.
Keine Kabine, keine Abgasanlage und nichts, was man nicht braucht. Nur Diesel, Stahl und eine rohe, analoge Arbeitsmoral. Auch heute noch ist er einer der begehrtesten Traktoren, die Deere vor Sound-Gard je gebaut hat.
Was gibt es Neues für diese Generation?
Alles und nichts. Der 4320 war ein einmaliges Modell, das auf dem Grundgerüst des beliebten 4020 basierte, aber unter der Haube erhebliche Verbesserungen aufwies.
Dies war das erste Mal, dass John Deere einen Reihenkulturtraktor direkt ab Werk mit einem Turbolader ausstattete. Das bedeutete mehr Leistung, mehr Drehmoment und deutlich mehr Leistung – ohne das gewohnte Design des Traktors zu verändern oder die Komplexität zu erhöhen.
Der 4320 erhielt außerdem ein verstärktes Heck und eine bessere Kühlung, um der höheren Leistung gerecht zu werden. Darüber hinaus hielt Deere die Dinge jedoch einfach. Kein Schnickschnack, keine Spielereien. Einfach ein brutal effektives landwirtschaftliches Gerät.
Preise und welches Sie kaufen sollten
Im Jahr 1972 konnte man einen neuen 4320 für rund $11.000 bekommen. Heute? Ein sauberes Exemplar mit Originalblech und Werksturbo kostet $25.000–$40.000 – und manchmal sogar mehr, wenn es restauriert wurde oder nur wenige Betriebsstunden hat.
Dies ist ein Sammlertraum und ein Arbeitstier in einem. Es werden keine weiteren Exemplare hergestellt und die Nachfrage ist kein bisschen zurückgegangen.
Empfohlenes Setup:
- Werkseitig mit Turbolader ausgestattetes Modell (kein Nachrüstsatz)
- Syncro-Range-Getriebe für Einfachheit und Langlebigkeit
- Doppelte Hinterräder zum Ziehen schwerer Bodengeräte
- ROPS und Sonnenschutz, wenn Sie vorhaben, es den ganzen Tag laufen zu lassen
Motor, Getriebe und Leistung
Unter der Haube arbeitet Deeres bewährter 404-Kubikzoll-Reihensechszylinder-Dieselmotor – mit Turbolader und abgestimmt auf 116 PS an der Zapfwelle. Das sind 20 PS mehr als beim 4020, und das merkt man. Dieser Motor ist nicht nur stark – seine Drehmomentkurve ist flacher als ein Weizenfeld in Kansas.
Der Turbo läuft reibungslos und der Motor ist selbst bei schweren Bodenbearbeitungsarbeiten oder beim Betrieb großer Zapfwellengeräte nie außer Atem.
Die Getriebeauswahl war einfach, aber solide:
- Syncro-Range: 8 Vorwärtsgänge, 2 Rückwärtsgänge, manuell geschaltet mit mechanischer Verbindung. Kinderleicht. Absolut zuverlässig.
Beim 4320 gab es keine Power-Shift-Option. Für die meisten Arbeiten ist Syncro jedoch ausreichend – und auf lange Sicht einfacher zu warten.
Die Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 30 km/h. Die Beschleunigung? Gleichmäßig und gelassen. Er ist nicht schnell, aber er zieht, als ob er es ernst meint.
Kraftstoffverbrauch und Einsatz in der Praxis

Beim 4320 geht es um Effizienz auf altmodische Art: keine Computer, keine Abgassysteme, kein DEF. Nur ein großer Turbodiesel, der schwer durch Stahlkraftstoffleitungen atmet.
Rechnen Sie bei Feldarbeit mit 19–20 Litern pro Stunde, bei leichter Arbeit etwas weniger. Mit dem 119-Liter-Tank kommen Sie einen ganzen Tag ohne Nachfüllen aus – es sei denn, Sie ziehen einen Grubber in schwerem Boden.
In der Praxis bewältigt es so ziemlich alles:
- 5- oder 6-Schar-Pflug
- 12-reihige Pflanzmaschine
- Rundballenpresse
- Getreidewagen
- Lader (mit etwas zusätzlichem Frontgewicht)
Auch heute noch ist es eine rentable Maschine für kleine und mittelgroße landwirtschaftliche Betriebe.
Innenraum, Komfort und Bedienererlebnis
Es gibt kein Taxi – nur eine Open-Air-Station, Stahldielen und das Summen des Diesels in Ihren Ohren.
Aber für seine Zeit? Es ist unglaublich benutzerfreundlich. Die Bedienelemente sind mit der für Deere typischen Logik angeordnet, und alles, was Sie brauchen, ist in Reichweite. Die Sicht ist in alle Richtungen hervorragend. Der Sitz ist nicht luxuriös, aber er erfüllt seinen Zweck.
Fügen Sie ein ROPS-Verdeck hinzu und es wird ein ziemlich komfortabler Ort, an dem Sie 10 Stunden verbringen können.
Es gibt keine Isolierung, keine Klimaanlage und keine Getränkehalter. Aber wenn Sie auf dem Sitz sitzen, geht es nur ums Geschäft – und genau so sollte es sein.
Infotainment und Konnektivität
Sie werden weder Bluetooth noch Bildschirme oder Diagnoseanschlüsse finden. Was Sie bekommen, ist ein Armaturenbrett aus Stahl mit:
- Analoger Drehzahlmesser
- Öldruckanzeige
- Kühlmitteltemperatur
- Amperemeter
Das war’s. Keine Ablenkungen. Keine Warnungen, die nach drei Sekunden verschwinden. Und das Beste: Keine Updates nötig. Wenn etwas kaputt geht, reparieren Sie es. Kein technischer Support nötig.
Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit

Hier läuft nichts automatisch ab, aber es ist solide und vorhersehbar.
Was Sie bekommen:
- Optionaler ROPS-Bügel (besorgen Sie sich einen, falls er noch nicht vorhanden ist)
- Hydraulische Trommelbremsen
- Einfache Lenkung
- Viel Gewicht und Traktion
Die Steuerung ist mechanisch und eindeutig: Die Hebel klicken, die Pedale fühlen sich fest an und die Kupplung greift wie ein Handschlag. Sie wissen immer, was die Maschine tut.
Für erfahrene Fahrer ist es eine Selbstverständlichkeit. Für neue Fahrer? Es gibt eine Lernkurve – aber man lernt, aufmerksam zu sein, und das ist keine schlechte Sache.
Wartung und Zuverlässigkeit
Wenn Zuverlässigkeit einen Klang hätte, wäre es ein 4320 im Leerlauf bei 900 U/min.
Alles an diesem Traktor ist langlebig und leicht zu warten. Der 404-Motor läuft mit einfacher Wartung über 10.000 Stunden. Kraftstofffilter, Ölwechsel, Ventileinstellung – alles ist einfach und leicht zu erledigen.
Das Synchro-Range-Getriebe ist nahezu unzerstörbar, wenn man es nicht überbeansprucht. Die Hinterachsen sind robust genug, um Zwillingsräder und schwere Lasten zu bewältigen. Die Hydraulik reagiert schnell und ist leicht zu warten.
Ersatzteile? Noch verfügbar. Und dank der Austauschbarkeit der 4020-Teile ist dieser Deere einer der am einfachsten am Laufen zu haltenden Oldtimer.
Urteil
Der John Deere 4320 blieb nicht lange auf dem Markt, hinterließ aber dennoch Spuren. Er war der leistungsstärkste Reihenkulturtraktor mit Zweiradantrieb, den Deere bis dahin gebaut hatte, und das ohne Kompromisse bei Einfachheit oder Wartungsfreundlichkeit.
Keine Kabine. Kein Schnickschnack. Nur Turbodrehmoment und saubere, langlebige Maschinenbautechnik.
Er ist nicht so verbreitet wie der 4020. Er ist nicht so auffällig wie der 4440. Aber der 4320 nimmt einen besonderen Platz in der Deere-Geschichte ein: enorme Leistung in einem klassischen, analogen Paket. Und für Landwirte, die echte Kraft ohne Schnickschnack wollen, gibt es kaum etwas Besseres.
Immer noch spannend. Immer noch relevant. Immer noch jeden Cent wert.
Technische Daten
Allgemeine Informationen | |
Hersteller | John Deere |
Modellname | 4320 |
Fahrzeugtyp | Landwirtschaftlicher Traktor |
Karosseriestil | Reihenkulturtraktor |
Produktionsjahre | 1971–1972 |
Fertigungsstandort | Waterloo, Iowa, Vereinigte Staaten |
Ursprünglicher Preis (1972) | ~$10.345 USD |
Kraft und Leistung | |
Motortyp | John Deere 6,6 l 6-Zylinder-Turbodiesel |
Hubraum | 6,6 Liter (404 ci) |
Leistung (Zapfwelle) | 115 PS (85,8 kW) |
Pferdestärken (Deichsel) | 97 PS (72,3 kW) |
Nenndrehzahl | 2200 U/min |
Drehmoment | Ca. 392 Nm (289 ft-lbs) |
Kraftstoffart | Diesel |
Kraftstofftank | 128,7 Liter (34 US-Gallonen) |
Getriebe und Antriebsstrang | |
Übertragung | Synchro-Bereich |
Getriebe | 8 Vorwärts / 2 Rückwärts |
Laufwerkstyp | 2WD (Standard) |
Kupplung | Trockenscheibe |
Hydraulik und Zapfwelle | |
Hydrauliksystem | Geschlossenes Zentrum |
Pumpendurchfluss | 86 l/min (22,7 gpm) |
Heckzapfwelle | 1000 U/min |
Heckkraftheber | Kategorie II |
Hubkapazität | Ca. 2.722 kg (6.000 lbs) |
Abmessungen und Gewicht | |
Länge | 3.810 mm (150 Zoll) |
Breite | 2.440 mm (96 Zoll) |
Höhe (Lenkrad) | 2.150 mm (84,6 Zoll) |
Radstand | 2.540 mm (100 Zoll) |
Gewicht (Versand) | 4.264 kg (9.400 lbs) |
Gewicht (Betrieb) | 4.627 kg (10.200 lbs) |
Bodenfreiheit | 420 mm (16,5 Zoll) |
Bemerkenswerte Funktionen | |
Taxi | Offene Station (Überdachung optional) |
Bremsen | Hydraulische Nassscheibe |
Lenkung | Servolenkung |
Beleuchtung | Einfache Glühlampen-Arbeitsleuchten |
Instrumentierung | Analoge Anzeigen mit Drehzahlmesser, Betriebsstundenzähler und Kraftstoffstand |
Varianten | |
John Deere 4320 (Standard) | 2WD, Synchro-Range-Getriebe |
Verfügbare Lackfarbe/Farben |
Klassisches John Deere Grün mit gelben Rädern |